§81a Fachkräfteverfahren: Physiotherapeuten planbar einstellen | DIH ProPhysio

§81a Fachkräfteverfahren: Physiotherapeuten planbar einstellen

Offene Stellen in der Physiotherapie werden selten durch „mehr Anzeigen“ gelöst – sondern durch Planbarkeit. Das beschleunigte Fachkräfteverfahren nach §81a hilft, Anerkennung, Einreise und Startfenster so zu strukturieren, dass Praxen, MVZ und Reha-Einrichtungen schneller entscheiden und stabil starten können.

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Inhalt: Was §81a leistet · Wann es sich lohnt · Voraussetzungen · Rollen & Zuständigkeiten · Ablauf (Kurzform) · Timeline · Unterlagenlogik · Risiken · FAQ · Nächster Schritt

Was §81a leistet – und was nicht

§81a ist kein „Turbo ohne Vorbereitung“. Es ist ein Rahmen, der den Prozess bündelt: Zuständigkeiten werden klar, Unterlagen laufen strukturiert, und das Startfenster wird realistisch geplant. Das Ziel ist nicht Papier – sondern eine entscheidbare, nachvollziehbare Abwicklung.

Ergebnis für Arbeitgeber

  • Planbarer Entscheidungs- und Startprozess
  • Weniger Rückfragen durch saubere Unterlagenlogik
  • Klare Rollenverteilung zwischen Praxis/Klinik und Behörden

Typische Missverständnisse

  • „Ohne Anerkennungsstand geht es automatisch schneller“
  • „Visum ist der einzige Engpass“
  • „Startfähigkeit entsteht erst nach Einreise“

Wann sich §81a in der Physiotherapie wirklich lohnt

§81a spielt seine Stärke aus, wenn Sie nicht improvisieren können: akute Vakanz, mehrere Stellen parallel, Spezialisierungsbedarf oder ein klares Startfenster (z. B. Stationsplanung, Therapieauslastung, Vertretung).

Praxis-Logik: Je höher der Druck im Alltag, desto wichtiger sind feste Meilensteine, kurze Entscheidungsketten und früh geplante Startfähigkeit.

Voraussetzungen: damit der Ablauf nicht kippt

Der schnellste Weg entsteht, wenn Sie die Voraussetzungen als „Startpaket“ behandeln: Zielprofil, Verantwortliche, Dokumentenstand, Kommunikationsniveau im Alltag – und eine realistische Timeline statt Wunschdenken.

Die 6 Kernpunkte, die Sie vorab klären sollten

  • Zielprofil: Wochenstunden, Setting, Schwerpunkte, Aufgaben in Woche 1–4
  • Startfenster: Wunschstart als Zeitfenster, nicht als „irgendwann“
  • Ansprechperson intern: Rückfragen, Freigaben, Unterschriften ohne Overload
  • Dokumentenstand: was liegt vor, was fehlt, was braucht Übersetzung/Beglaubigung
  • Kommunikationsniveau: Patient:innen, Doku, Team – was ist notwendig
  • Onboarding-Takt: feste Slots für Anleitung, Doku-Standards, Feedbackpunkte

Rollen & Zuständigkeiten: wer macht was

In der Praxis scheitert Geschwindigkeit selten an „Motivation“, sondern an unklarer Verantwortung. §81a funktioniert, wenn jede Stelle ihre Rolle kennt – und Informationen nicht in Schleifen laufen.

Arbeitgeber

  • Zielprofil & Startfenster definieren
  • Interne Zuständigkeit festlegen
  • Onboarding-Logik für Woche 1–4 vorbereiten

Behörden / Verfahren

  • Ausländerbehörde: Verfahrenskoordination im Rahmen §81a
  • Anerkennungsstelle: Bewertung des Berufsabschlusses
  • Weitere Stellen: je nach Fallkonstellation und Bundesland

Hinweis: Details unterscheiden sich je nach Bundesland, Anerkennungsstand und Einzelfall. Entscheidend ist die klare Ablauf- und Unterlagenlogik, nicht „mehr Kommunikation“.

Ablauf in Kurzform: vom Bedarf bis zur Arbeitsaufnahme

Der Ablauf wird planbar, wenn Sie die Schritte nicht als „nacheinander“ denken, sondern als parallel geführten Projektplan: Auswahl, Anerkennung, Startfähigkeit und Einreise werden so verzahnt, dass das Startfenster stabil bleibt.

  • 1) Zielprofil & Startfenster
    Was genau wird gebraucht – und wann soll der Start realistisch erfolgen?
  • 2) Entscheidbare Auswahl
    Wenige passende Profile statt CV-Flut – mit Einordnung von Fit, Verfügbarkeit, Dokumentenstand.
  • 3) Startfähigkeit vorbereiten
    Kommunikation, Dokumentation, Einarbeitungstakt: Woche 1–4 wird vorab geplant.
  • 4) Anerkennung strukturiert steuern
    Unterlagenlogik, Fristen, Nachweise: so sinken Rückfragen und Verzögerungen.
  • 5) §81a als Ablaufplan einbetten
    Klare Rollenverteilung, sauberes Paket, realistische Meilensteine.
  • 6) Einreise & Onboarding
    Start im Betrieb: Struktur, Feedbackpunkte, Stabilisierung in den ersten Wochen.

Timeline: realistische Zeitfenster statt Hoffnung

Wie schnell es wird, hängt weniger von „Wollen“ ab als von Klarheit und Vollständigkeit: Zielprofil, Dokumentenstand, Rückfragenmanagement und Entscheidungstakt im Betrieb bestimmen die Geschwindigkeit.

Was die Timeline typischerweise verlangsamt

  • Unklare Rolle / wechselnde Erwartungen während des Prozesses
  • Fehlende oder uneinheitliche Nachweise (führt zu Rückfragen-Schleifen)
  • Kein definiertes Startfenster und keine Interview-Taktung
  • Onboarding erst „nach Einreise“ gedacht

Unterlagenlogik: sauber gewinnt gegen viel

Der größte Hebel ist nicht „mehr Dokumente“, sondern ein nachvollziehbares Paket: richtig sortiert, konsistent, mit klarer Zuordnung. So entstehen weniger Rückfragen – und Entscheidungen werden schneller.

Merksatz: Ein sauberer Ablauf ist ein Qualitätsmerkmal – und schützt Ihr Startfenster.

Risiken vermeiden: die häufigsten Fehler im Alltag

Fehler, die Startfenster kippen lassen

  • Entscheidungskriterien sind „nice to have“-lastig statt klar
  • Rückfragen laufen unkoordiniert in viele Kanäle
  • Keine feste Ansprechperson intern
  • Onboarding ohne Taktung (Woche 1–4 ungeplant)

Was stattdessen funktioniert

  • 3–5 echte Entscheidungskriterien + Reaktionszeiten
  • Frühe Einordnung von Dokumentenstand & Erwartungsmanagement
  • Interview-Slots vorab blocken
  • Startfähigkeit als Projektteil – nicht als „später“

FAQ für Praxis- und Reha-Leitungen

Wie schnell ist eine Besetzung über §81a realistisch?

Das hängt von Profil, Dokumentenstand, Bundesland und Entscheidungstakt ab. Mit sauberer Unterlagenlogik und klarer Startplanung wird der Ablauf deutlich stabiler.

Was ist der größte Hebel gegen lange Vakanzen?

Ein entscheidbares Zielprofil, feste Reaktionszeiten und vorbereitete Startfähigkeit (Onboarding Woche 1–4). §81a wirkt am besten, wenn der Betrieb intern klar aufgestellt ist.

Was unterscheidet einen planbaren Prozess von „viel Papier“?

Planbarkeit bedeutet: klare Rollen, klare Meilensteine, konsistentes Unterlagenpaket und ein Startplan, der im Praxisalltag tragfähig ist.

Passt das auch für kleine Praxen?

Ja – gerade dort sind klare Zuständigkeiten und ein schlanker, strukturierter Ablauf wichtig, damit Entscheidungen nicht im Tagesgeschäft liegen bleiben.

Nächster Schritt: Bedarf prüfen, Startfenster sichern

Wenn Sie eine Stelle planbar besetzen möchten, schicken Sie uns Standort, Wochenstunden und Ihren Wunschstart. Sie erhalten eine realistische Einschätzung zur Besetzbarkeit und die sauberen nächsten Schritte.

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Hinweis: Ablauf, Nachweise und Zuständigkeiten können je nach Bundesland und Einzelfall variieren.

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