Fachkräftemangel in der Physiotherapie: Mit Social Recruiting langfristig qualifizierte Mitarbeiter finden
Wer heutzutage einen Termin beim Physiotherapeuten vereinbaren möchte, muss sich häufig auf lange Wartezeiten einstellen. Die Gründe dafür sind vielseitig: Einerseits entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung in der Physiotherapie, andererseits verlassen viele ausgebildete Fachkräfte den Beruf vorzeitig.
Doch warum gibt es diesen Fachkräftemangel in der Physiotherapie? Welche Konsequenzen hat das für die Patientenversorgung? Und wie können Praxisinhaber trotz dieser Herausforderungen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen?
“Der nächste freie Termin ist erst in vier Wochen verfügbar.”
Dieser Satz gehört in vielen Physiotherapie-Praxen längst zum Alltag. Im Jahr 2024 zeigt sich der Fachkräftemangel in der Physiotherapie deutlicher denn je. Die Folgen sind spürbar: Patienten müssen länger auf dringend benötigte Behandlungen warten, und die Versorgung gilt in vielen Regionen als gefährdet.
Der demografische Wandel verschärft die Situation zusätzlich. Eine alternde Gesellschaft und die Zunahme chronischer Erkrankungen sorgen für eine stetig wachsende Nachfrage nach physiotherapeutischen Behandlungen. Doch gleichzeitig fehlen vielerorts die Fachkräfte, um diesem Bedarf gerecht zu werden.
Ursachen des Fachkräftemangels in der Physiotherapie
Der Mangel an qualifiziertem Personal hat viele Gründe. Praxisinhaber klagen über Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, während Mitarbeiter oft unzufrieden sind – sei es aufgrund fehlender persönlicher Wertschätzung, unzureichender Vergütung oder hoher Arbeitsbelastung.
Die Ursachen liegen jedoch tiefer. Die Rahmenbedingungen in der Physiotherapie haben sich über Jahre verschlechtert. Hohe Anforderungen an Ausbildung und Berufspraxis stehen häufig in keinem Verhältnis zur Entlohnung oder den Entwicklungsmöglichkeiten. Dies führt dazu, dass immer mehr Fachkräfte den Beruf verlassen und junge Menschen sich für andere Karrierewege entscheiden.
So gewinnen Sie trotz Fachkräftemangels qualifizierte Mitarbeiter
Trotz der angespannten Lage gibt es Wege, um langfristig qualifiziertes Fachpersonal für die eigene Praxis zu gewinnen. Ein Schlüssel dazu ist Social Recruiting. Über gezielte Ansprache in sozialen Netzwerken können Sie junge Talente und erfahrene Fachkräfte direkt erreichen und für Ihr Unternehmen begeistern.
Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie durch moderne Recruiting-Strategien und gezielte Maßnahmen nicht nur offene Stellen besetzen, sondern auch Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren.
Therapeuten arbeiten am Limit: Der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen
Physiotherapeuten leisten jeden Tag einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Sie helfen Patienten, ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Doch hinter den Kulissen sieht der Alltag vieler Therapeuten oft anders aus: Niedrige Löhne und belastende Arbeitsbedingungen bringen den gesamten Berufsstand an seine Grenzen.
Herausforderung: Zeitdruck und geringe Vergütung
Eine der zentralen Ursachen für die schwierigen Arbeitsbedingungen sind die starren Vorgaben der gesetzlichen Krankenkassen. Für eine physiotherapeutische Behandlung stehen oft nur 20 Minuten zur Verfügung – ein Zeitraum, der nicht nur die reine Therapie umfasst, sondern auch Zeit für Dokumentationen, Befundaufnahmen, Therapieberichte sowie das An- und Ausziehen des Patienten beinhaltet.
Das Ergebnis? Kaum bleibt Zeit für die eigentliche Behandlung. Statt individueller Therapie und persönlicher Zuwendung erleben viele Therapeuten ihre Arbeit als eine Art Fließbandbetrieb – geprägt von Zeitdruck und hohen Erwartungen. Dies führt nicht nur zu Stress, sondern auch zu einem Gefühl der beruflichen Frustration.
Weniger Verordnungen, mehr Druck
Ein weiterer Faktor verschärft die Situation: Die Zahl der ausgestellten Verordnungen sinkt seit Jahren. Grund dafür ist die Budgetierung, die Ärzte zunehmend unter Druck setzt, weniger Behandlungen zu verschreiben. Für Physiotherapeuten bedeutet das: weniger Arbeitssicherheit und zusätzliche Herausforderungen bei der Patientenversorgung.
Der Berufsstand in Gefahr
Die Kombination aus niedrigen Löhnen, hohen Anforderungen und belastenden Arbeitsbedingungen gefährdet den Berufsstand der Physiotherapie. Viele Fachkräfte verlassen den Beruf, während sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden.
Die Folgen sind dramatisch: Der Fachkräftemangel wird weiter verschärft, und die Patientenversorgung droht in vielen Regionen zu kollabieren.
Was sich ändern muss
Um den Beruf der Physiotherapeuten langfristig zu sichern, braucht es grundlegende Reformen. Dazu gehören nicht nur eine bessere Vergütung und fairere Arbeitsbedingungen, sondern auch eine Anpassung der Zeitvorgaben an die tatsächlichen Bedürfnisse der Patienten und Therapeuten. Nur so kann der Beruf wieder die Wertschätzung erhalten, die er verdient – und Therapeuten können ihre Arbeit mit der Hingabe und Expertise ausüben, die für die Genesung ihrer Patienten so entscheidend ist.
Traumjob zu Albtraumlöhnen: Warum der Fachkräftemangel in der Physiotherapie eskaliert
Die Physiotherapie gilt für viele als Beruf mit Sinn und Perspektive – doch für zahlreiche Therapeuten verwandelt sich der Traumjob schnell in einen Albtraum. Einer der Hauptgründe dafür sind die mangelhaften Verdienstmöglichkeiten, die von drohender Altersarmut und fehlenden Aufstiegschancen begleitet werden. Die Ursache liegt vor allem in der strikten Budgetierung der Krankenkassen, die leistungsorientierte Gehälter im Therapeutenberuf kaum zulässt.
Niedriglöhne trotz hoher Ausbildungskosten
Nach einer kostspieligen Berufsausbildung, die bis vor Kurzem noch von den Auszubildenden selbst finanziert werden musste, starten viele Physiotherapeuten mit Einstiegsgehältern von oft nicht mehr als 2300 Euro brutto im Monat. Gleichzeitig tragen sie häufig die Last eines hohen Schuldenbergs, der durch die selbst finanzierten Ausbildungskosten entstanden ist. Ein schwerer Start, der den Beruf für viele unattraktiv macht.
Fortbildungen: Ein teurer Zusatzaufwand
Neben den hohen Ausbildungskosten kommen für Physiotherapeuten zusätzliche finanzielle Belastungen durch Fortbildungen hinzu. Zertifikate in Bereichen wie Manuelle Lymphdrainage, Manuelle Therapie oder Bobath kosten oft mehrere tausend Euro. Diese Ausgaben müssen entweder von den Therapeuten selbst oder vom Praxisinhaber getragen werden – und erfordern zudem zusätzlichen Einsatz in Form von Urlaubstagen.
Die Vergütung der Krankenkassen deckt jedoch kaum die tatsächlichen Kosten und den zeitlichen Aufwand dieser Fortbildungen. Das Ergebnis ist ein ständiges Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, das die Attraktivität des Berufs zusätzlich mindert.
Deutschland als Schlusslicht im internationalen Vergleich
Im globalen Vergleich steht Deutschland in der Physiotherapie weiterhin schlecht da. Während in vielen Ländern der Beruf akademisiert ist und Physiotherapeuten eigenständig Patienten behandeln können, arbeiten Therapeuten in Deutschland weiterhin in völliger Abhängigkeit von Ärzten. Ohne eine Heilmittelverordnung des Arztes dürfen sie keine Behandlungen durchführen.
Dieser Zustand senkt nicht nur die Wertschätzung für den Beruf, sondern schränkt auch die Möglichkeiten für autonomes Arbeiten erheblich ein. Länder mit einem akademischen Standard bieten Physiotherapeuten nicht nur eine bessere Ausbildung, sondern auch mehr Verantwortung und höhere Verdienstaussichten.
Fazit: Der dringende Ruf nach Reformen
Die aktuellen Rahmenbedingungen in der Physiotherapie gefährden nicht nur die Attraktivität des Berufs, sondern auch die Patientenversorgung in Deutschland. Eine grundlegende Reform ist notwendig, um den Beruf wieder aufzuwerten, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und eine nachhaltige Versorgung sicherzustellen.
Nur durch faire Vergütung, bessere Arbeitsbedingungen und die Einführung internationaler Standards kann der Beruf der Physiotherapie in Deutschland langfristig gesichert werden.
Veraltete Bewerbungsmethoden erschweren die Suche nach qualifizierten Fachkräften
Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie wird durch veraltete Bewerbungsmethoden zusätzlich verschärft. Viele Praxisinhaber setzen weiterhin auf klassische Ansätze, um potenzielle Mitarbeiter zu gewinnen – mit enttäuschenden Ergebnissen: Offene Stellen bleiben oft über Monate hinweg unbesetzt, wodurch die Patientenversorgung an vielen Standorten gefährdet ist.
Die angespannte Situation erfordert nicht nur eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sondern auch den Einsatz moderner und barrierefreier Bewerbungsverfahren. Bewerber müssen effizient angesprochen, selektiert und qualifiziert werden. Selbst attraktive Arbeitskonditionen sind wertlos, wenn der Bewerbungsprozess umständlich und veraltet ist.
Falsche Plattformen und altmodische Ansätze
Ein weiteres Problem liegt in der Wahl der Plattformen. Viele Unternehmen setzen noch auf Tageszeitungen oder traditionelle Online-Jobportale, die insbesondere jüngere Generationen im Zeitalter von Social Media kaum erreichen. Diese Diskrepanz führt dazu, dass potenzielle Bewerber gar nicht erst auf die Stellenangebote aufmerksam werden.
Social Recruiting: Der “Gamechanger” in der Physiotherapie
Ein vielversprechender Ansatz, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist das sogenannte Social Recruiting. Hierbei werden soziale Netzwerke wie Facebook, TikTok oder Instagram genutzt, um Bewerber durch Bild- und Videoinhalte gezielt anzusprechen.
Die Vorteile des Social Recruitings liegen auf der Hand:
- Erhöhte Sichtbarkeit: Durch die Präsenz auf sozialen Medien werden sowohl aktive als auch passive Bewerber erreicht. Selbst potenzielle Kandidaten, die nicht aktiv nach einem neuen Arbeitgeber suchen, können so auf das Unternehmen aufmerksam gemacht werden.
- Zielgruppenansprache: Mit kreativen und ansprechenden Inhalten lassen sich unterschiedliche Zielgruppen direkt erreichen und gezielt ansprechen.
Abgrenzung von der Masse
Da Social Recruiting mittlerweile von vielen Unternehmen genutzt wird, reicht allein die Präsenz auf sozialen Medien nicht mehr aus. Erfolgreiche Arbeitgeber zeichnen sich durch eine klare Positionierung und innovative Methoden aus, die sie von der Masse abheben. Individuelle Ansätze und authentische Einblicke in den Arbeitsalltag können den entscheidenden Unterschied machen.
Fazit: Der Weg in die Zukunft
Um qualifizierte Fachkräfte für die Physiotherapie zu gewinnen, müssen Praxisinhaber bereit sein, neue Wege zu gehen. Social Recruiting bietet die Möglichkeit, sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, der die Bedürfnisse und Erwartungen der heutigen Generation versteht. Mit der richtigen Strategie können offene Stellen nicht nur schneller besetzt, sondern langfristig die Patientenversorgung gesichert werden.
Authentische Reels statt Hochglanzvideos: Erfolgreiches Social Recruiting in der Physiotherapie
Viele Unternehmen setzen beim Social Recruiting auf professionell produzierte Hochglanzvideos, die jedoch oft weniger authentisch wirken und daher zunehmend an Effektivität verlieren. Der Trend geht stattdessen zu Kurzvideos (Reels), die vom Arbeitgeber und seinen Mitarbeitern selbst erstellt werden.
Diese Reels können beispielsweise Szenen aus dem Arbeitsalltag zeigen, an denen das gesamte Team teilhat. Auch humorvolle berufsspezifische Inhalte, kombiniert mit lockeren Reaktionen der Belegschaft, vermitteln eine entspannte und positive Arbeitsatmosphäre.
Solche authentischen Kurzvideos schaffen nicht nur eine Identifikation mit dem Unternehmen, sondern wirken auf potenzielle Bewerber vertrauenswürdig und einladend – ein entscheidender Vorteil in der Mitarbeitergewinnung.
Unkomplizierte Bewerbungsprozesse mit Chatbots
Angesichts des Missverhältnisses zwischen einer knappen Zahl an Arbeitnehmern und einem Überangebot an offenen Stellen ist ein barrierefreier und einfacher Bewerbungsprozess unerlässlich. Zeitaufwendige Lebensläufe oder Anschreiben gehören der Vergangenheit an.
Ein bewährtes Mittel ist der Einsatz von Chatbots, die potenzielle Bewerber durch einen strukturierten Dialog führen. Dabei werden Qualifikationen, Erfahrungen und Wünsche abgefragt, während gleichzeitig erste Rückschlüsse gezogen werden, ob der Bewerber zum Unternehmen passt.
Durch Chatbots wird eine schnelle Kurzbewerbung über das Smartphone ermöglicht, was besonders für jüngere Generationen attraktiv ist. Gleichzeitig profitiert der Arbeitgeber von einer effizienten Vorselektion.
Der erste Eindruck zählt
Nach Eingang einer Bewerbung sollte der Arbeitgeber innerhalb von zwei Tagen Kontakt aufnehmen, um ein positives erstes Erlebnis zu schaffen. Ein unverbindliches Kennenlernen ohne direkte Verpflichtung zum Probearbeiten kann Hemmschwellen abbauen. Versichern Sie dem Bewerber dabei absolute Anonymität gegenüber seinem aktuellen Arbeitgeber.
Darüber hinaus ist es wichtig, nicht nur den Bewerbungsprozess zu optimieren, sondern auch die Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung aktiv zu fördern.
So überzeugen Sie als attraktiver Arbeitgeber
- Nutzung von steuerlichen Vorteilen: Bieten Sie Zusatzleistungen wie Fahrkostenzuschüsse, Sachbezüge oder betriebliche Gesundheitsförderung an.
- Regelmäßige Gehaltsan
DIH ProPhysio findet für Sie passende Physiotherapeuten
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