Physiotherapeut in Ausbildung leitet Patienten bei Reha-Übungen an.

Physiotherapeut Ausbildung: Alles, was Sie wissen müssen

Die Physiotherapeut Ausbildung eröffnet spannende Karrieremöglichkeiten. Erfahre hier alles über Inhalte, Dauer und Voraussetzungen, um optimal vorbereitet zu sein!

Physiotherapeut/in Berufsbild

Wusstest du, dass der menschliche Körper aus über 200 Knochen besteht, von denen jeder eine ganz eigene Aufgabe erfüllt? Als Physiotherapeut/in tauchst du tief in die faszinierende Anatomie des Körpers ein. Du lernst nicht nur den detaillierten Aufbau des Skeletts kennen, sondern auch, wie es mit Muskeln, Sehnen und Bändern harmonisch zusammenarbeitet.

Dieses Wissen ist essenziell, um Menschen zu helfen, die aufgrund von Unfällen, Erkrankungen oder altersbedingten Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt sind. Mit deinem Know-how trägst du dazu bei, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen neue Perspektiven zu schenken.

Was macht ein Physiotherapeut

Physiotherapeuten sind Experten für Bewegung und Rehabilitation. Sie helfen Menschen, ihre körperliche Gesundheit nach Verletzungen, Krankheiten oder Operationen wiederherzustellen. Aber was genau sind ihre Aufgaben? Hier ein Überblick.

Patienten untersuchen:

Ob Lähmungen oder Schmerzen – bevor ein Patient behandelt wird, steht zunächst eine gründliche Untersuchung an. Dabei kommen je nach betroffenem Körperbereich unterschiedliche Techniken zum Einsatz. So gibt es beispielsweise spezielle Methoden, um die Beweglichkeit eines Schultergelenks präzise zu prüfen.

Behandlungen planen:

Nach einer Hüftoperation müssen gezielt bestimmte Muskelgruppen gestärkt werden, vor allem im Rücken- und Beinbereich. Als Physiotherapeut/in entscheidest du, welche Übungen für den Patienten am besten geeignet sind und wie lange die Therapie dauern sollte. Um den Fortschritt optimal zu überwachen, erstellst du einen individuellen Therapieplan, den du regelmäßig anpasst.

Patienten beraten und behandeln:

Mit deinem Fachwissen über Beschwerden und physiotherapeutische Behandlungsmethoden, wie Elektrostimulation oder den Einsatz von Tapeverbänden, bist du ein unverzichtbarer Ansprechpartner für deine Patienten. Zu Beginn erklärst du mithilfe eines Skelettmodells die Wirkung der Therapie und setzt diese dann gemeinsam mit dem Patienten um. Du achtest auf korrekte Bewegungsabläufe, korrigierst bei Bedarf und motivierst zur regelmäßigen Durchführung der Übungen. Zusätzlich gibst du Tipps, welche Maßnahmen die Therapie unterstützen können, und stehst bei Fragen oder Problemen jederzeit beratend zur Seite.

Ergebnisse dokumentieren:

Wurden Fortschritte erzielt, oder gibt es Rückschritte? Physiotherapeuten dokumentieren sorgfältig die Symptome, Ergebnisse und den Behandlungsverlauf ihrer Patienten. Diese Aufzeichnungen, die entweder in Therapieberichten oder digital erfolgen, helfen dabei, die Behandlung kontinuierlich zu optimieren.

Als Physiotherapeut/in trägst du maßgeblich zur Genesung und Lebensqualität deiner Patienten bei – ein Beruf, der sowohl anspruchsvoll als auch erfüllend ist.

Warum sollte man Physiotherapeut/in werden?

Dieser Beruf bietet nicht nur ausgezeichnete Zukunftsaussichten, sondern auch die Möglichkeit, aktiv etwas für die Gesundheit anderer zu tun. In einer Zeit, in der viele Menschen aufgrund sitzender Tätigkeiten und technischer Hilfsmittel immer weniger Bewegung in ihren Alltag integrieren, nimmt die Bedeutung von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten stetig zu. Du leistest einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Behandlung von Bewegungsstörungen und hilfst Menschen, ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Wo kann ich als Physiotherapeut/in arbeiten?

Physiotherapeuten finden ihren Platz im Gesundheits- und Sozialwesen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und bieten abwechslungsreiche Arbeitsumfelder.

Mögliche Arbeitsorte:

  • Arztpraxen
  • Physiotherapeutische Praxen
  • Krankenhäuser und Kliniken
  • Altenheime
  • Sportstätten
  • Wellnesshotels

Egal, für welchen Bereich du dich entscheidest – deine Arbeit trägt immer dazu bei, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen zu fördern.

Wie sind die Arbeitszeiten als Physiotherapeut/in?

Deine Arbeitszeiten variieren je nach Einsatzort:

  • In einer Praxis: Meist werktags, etwa von 9 bis 18 Uhr.
  • Im Krankenhaus: Schichtdienst ist hier keine Seltenheit.

In der Regel umfasst ein Arbeitstag acht Stunden, jedoch können gelegentlich Überstunden anfallen – besonders, wenn Patienten einen erhöhten Betreuungsbedarf haben.

Welche Arbeitskleidung tragen Physiotherapeut/innen?

Die Arbeitskleidung ist meist funktional und wird an die Anforderungen des Arbeitsorts angepasst:

  • In Kliniken und Praxen: Häufig weiße Hosen und T-Shirts, die dem Erscheinungsbild des restlichen Personals entsprechen.
  • Warum sportliche Kleidung? Da du dich aktiv an der Bewegungstherapie beteiligst, gehören bequeme Sportschuhe und atmungsaktive Kleidung oft zum Standard.

Mit der richtigen Kleidung bist du bestens für deinen aktiven Arbeitsalltag gerüstet – ob bei der Behandlung von Patienten oder in der Beratung.

Was muss ich für ein Typ sein, um Physiotherapeut/in zu werden?

Helfer/in

Als Physiotherapeut/in arbeitest du täglich mit Menschen unterschiedlichen Alters und in verschiedensten Lebenssituationen. Du gibst ihnen Unterstützung, nimmst ihre Ängste und hilfst ihnen, ihre Beschwerden zu bewältigen. Empathie und Freude am Umgang mit Menschen sind essenziell, ebenso wie die Fähigkeit, ohne Berührungsängste auf sie zuzugehen.

Organisationstalent

An einem Tag können mehr als zehn Patienten deinen Rat und deine Behandlung benötigen. Damit du den Überblick behältst, solltest du strukturiert arbeiten können. Du musst wissen, wer mit welchen Beschwerden kommt, welche Behandlung benötigt wird und wann der nächste Termin ansteht. Organisation ist der Schlüssel, um jedem Patienten die bestmögliche Betreuung zu bieten.

Sportler/in

Der Alltag eines Physiotherapeuten ist aktiv und körperlich fordernd. Du bist ständig auf den Beinen, hilfst bei Übungen und gibst deinen Patienten Unterstützung – das erfordert nicht nur Fitness, sondern manchmal auch Kraft. Darüber hinaus bist du ein Vorbild für deine Patienten, weshalb ein gesunder und aktiver Lebensstil ein wichtiger Bestandteil deines Berufs sein sollte.

Wie läuft die Ausbildung zum Physiotherapeuten ab?

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist eine spannende Mischung aus Theorie und Praxis und dauert in der Regel drei Jahre. Sie findet an staatlichen oder privaten Berufsfachschulen statt, die Bewerber mit Interesse an Medizin und Bewegung fördern.

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Theoretischer Unterricht:

Während der Ausbildung werden grundlegende Themen wie Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre vermittelt. Du lernst die Funktionen des menschlichen Körpers sowie Behandlungsmethoden kennen, die später in der Praxis angewendet werden.
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Praktische Erfahrungen:

Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung sind Praktika in medizinischen Einrichtungen, wie Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren. Hier kannst du dein erlerntes Wissen direkt in die Praxis umsetzen und erste Erfahrungen im Umgang mit Patienten sammeln.
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Alternative Ausbildungswege:

Auch Krankenhäuser und Universitätskliniken bieten die Möglichkeit einer Ausbildung zum Physiotherapeuten an – häufig in Kooperation mit Schulen für Physiotherapie. Der praktische Teil der Ausbildung wird dabei direkt in verschiedenen Abteilungen der Klinik absolviert, sodass du unterschiedliche Fachbereiche kennenlernen kannst.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhältst du die Anerkennung als staatlich geprüfter Physiotherapeut – der erste Schritt in eine vielseitige und erfüllende Karriere!

Wusstest du schon?

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten hat keinen festgelegten Starttermin, da dieser von der Schule und dem Bundesland abhängt. Häufig beginnt die Ausbildung im Oktober, aber einige Schulen bieten sogar zwei Starttermine pro Jahr an. Das gibt dir mehr Flexibilität, um deinen Weg in diesen spannenden Beruf zu starten!

Was lernt ein Physiotherapeut in der Berufsschule?

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten kombiniert theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung. Im Unterricht erlernst du den Aufbau des menschlichen Körpers, verschiedene Behandlungs- und Untersuchungstechniken sowie Grundlagen der Bewegungs- und Trainingslehre.

Theorie und Praxis

In den theoretischen Einheiten tauchst du tief in die Anatomie und Physiologie des Körpers ein. Während der praktischen Phasen verbringst du viel Zeit in Übungsräumen oder Turnhallen, die mit Therapieliegen, Gymnastikmatten und -bällen ausgestattet sind. Dort übst du gemeinsam mit deinen Mitschülern verschiedene Behandlungsmethoden und vertiefst dein Wissen durch praktische Anwendung.

Inhalte der Ausbildungsjahre

1. Ausbildungsjahr

  • Anatomie: Du lernst alles über Gelenke, Knochen und Muskeln sowie die Anatomie des menschlichen Körpers. Neben den deutschen Begriffen gehören auch lateinische Bezeichnungen zum Lehrplan.
  • Physiologie: Hier beschäftigst du dich mit den Funktionsweisen des Körpers und dem Zusammenspiel der Organe.

2. Ausbildungsjahr

  • Krankheitslehre: Du erhältst Einblicke in Krankheitsursachen, Symptome und Verläufe sowie die grundlegenden Begriffe der Krankheitslehre.
  • Behandlungstechniken: Du erlernst eine Vielzahl gängiger Methoden, wie beispielsweise Kiefergelenksbehandlungen oder den Einsatz von Wärmeanwendungen.

3. Ausbildungsjahr

  • Prävention: Der Fokus liegt auf vorbeugenden Übungen und der effektiven Stärkung von Muskeln, um zukünftigen Beschwerden vorzubeugen.
  • Rehabilitation: Hier lernst du, wie du nach Unfällen oder Krankheiten sogenannte Dysfunktionen vermeidest und natürliche Körperfunktionen wiederherstellst. Du beschäftigst dich mit verschiedenen Behandlungsformen, die zur Genesung beitragen.

Die Ausbildung in der Berufsschule bereitet dich umfassend auf die Herausforderungen des Berufsalltags vor und vermittelt dir das notwendige Wissen, um Patienten bestmöglich zu unterstützen.

Was lernt ein Physiotherapeut in der Praxis?

Während deiner Ausbildung absolvierst du mehrere Praktika, bei denen du verschiedene Einsatzorte kennenlernst. Jede Schule gestaltet die Praxisphasen individuell, doch am Ende der Ausbildung stehen insgesamt 1.600 praktische Stunden auf dem Plan.

Vielfältige medizinische Fachbereiche

In der Praxis erhältst du Einblicke in spannende medizinische Fachgebiete wie Neurologie, Unfallchirurgie oder Orthopädie. Hier untersuchst, behandelst und betreust du Patienten unter Anleitung. Dein theoretisches Wissen über Körperfunktionen und therapeutische Prozesse kannst du dabei direkt anwenden.

Praktische Behandlungsmethoden

Gemeinsam mit deinen Ausbildern übst du verschiedene Behandlungstechniken, darunter:

  • Krankengymnastik
  • Elektrotherapie
  • Massagen

Zusätzlich initiierst du präventive Maßnahmen wie Muskelaufbautraining und unterstützt Patienten dabei, ihre Beweglichkeit und Gesundheit zu verbessern.


Wusstest du schon?

Es gibt an vielen Universitäten auch einen Studiengang Physiotherapie, der dir zusätzliche Karrierewege eröffnet.

Mit den praktischen Erfahrungen aus deinen Einsätzen bist du bestens auf deinen zukünftigen Berufsalltag vorbereitet und kannst Patienten ganzheitlich betreuen.

Wie viel verdient man als Physiotherapeut/in in der Ausbildung?

Das Gehalt während der Physiotherapie-Ausbildung variiert stark und hängt davon ab, wo du deine Ausbildung absolvierst.

Vergütung bei öffentlichen Einrichtungen

Wenn du deine Ausbildung an einem kommunalen Krankenhaus oder einer Uniklinik machst, kannst du mit folgendem Bruttogehalt rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.215 Euro pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.275 Euro pro Monat
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.372 Euro pro Monat

Diese Vergütung richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD-Pflege) oder dem Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL), der seit 2019 auch für schulische Gesundheitsausbildungen wie Logopädie, Ergotherapie und medizinisch-technische Berufe gilt.

Keine Vergütung bei schulischen Ausbildungen

Anders sieht es aus, wenn du die Ausbildung an einer privaten oder staatlichen Berufsfachschule machst. Hier handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung, die in der Regel nicht vergütet wird.

Fazit

Dein Gehalt während der Ausbildung hängt stark von deinem Ausbildungsort ab. Während die Ausbildung in öffentlichen Einrichtungen vergütet wird, bleiben Azubis an Berufsfachschulen oft ohne Gehalt. Dies sollte bei deiner Planung berücksichtigt werden.

Physiotherapeut Ausbildung Gehalt

Ausbildungsjahr Gehalt (brutto)
1. Jahr 1.215 Euro
2. Jahr 1.275 Euro
3. Jahr 1.372 Euro

Was gilt für private und kirchliche Krankenhäuser sowie reine Ausbildungsschulen?

Für private und kirchliche Krankenhäuser sowie reine Ausbildungsschulen greift der Tarifabschluss leider nicht. Allerdings haben mehrere Bundesländer im Ausbildungsjahr 2018/2019 erhebliche Verbesserungen eingeführt: Das Schulgeld für Therapieberufe wurde in vielen Fällen teilweise oder sogar komplett abgeschafft.

Schulgeldfreiheit in vielen Bundesländern

In der Vergangenheit mussten angehende Physiotherapeuten an privaten Schulen oft rund 400 Euro monatlich für ihre Ausbildung zahlen. Diese finanzielle Belastung wird nun in einigen Bundesländern – darunter Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein – übernommen. Je nach Bundesland werden entweder 70 Prozent der Kosten oder die gesamte Summe erstattet.

Zusätzliche Kosten

Trotz der Erleichterung durch die Schulgeldfreiheit können zusätzliche Kosten anfallen, beispielsweise für Lehrmittel oder Prüfungen.

Fördermöglichkeiten

Wer keine Schulgeldbefreiung erhält, hat dennoch Optionen:

  • Schüler-BAföG: Eine staatliche Unterstützung für Schüler in schulischen Ausbildungen.
  • Bildungskredit: Eine weitere Möglichkeit zur finanziellen Entlastung während der Ausbildung.

Dank dieser Maßnahmen wird die Ausbildung zum Physiotherapeuten für viele angehende Fachkräfte deutlich zugänglicher und erschwinglicher.

Wie viel kann ich als Physiotherapeut/in nach der Ausbildung verdienen?

Das Gehalt eines Physiotherapeuten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. geltenden Tarifverträgen, dem Bundesland und deiner Berufserfahrung.

Einstiegsgehalt

Nach der Ausbildung kannst du mit einem Bruttogehalt von etwa 2.500 bis 2.700 Euro im Monat rechnen. Das durchschnittliche Gehalt liegt in Deutschland bei rund 3.000 Euro brutto.

Steigende Berufserfahrung

Mit wachsender Erfahrung und Spezialisierung kannst du später ein Gehalt von bis zu 3.600 Euro brutto monatlich erreichen.

Tarifgebundene Gehälter

Arbeitest du in einer öffentlichen Institution, richtet sich dein Verdienst nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Ohne Zusatzqualifikationen wirst du oft in die Entgeltgruppe 5 eingestuft und startest mit etwa 2.718 Euro brutto pro Monat. Nach vier Jahren Berufserfahrung steigt dein Gehalt auf ca. 3.020 Euro brutto.

Physiotherapeuten haben somit attraktive Einkommensmöglichkeiten, die mit wachsender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen weiter steigen können.

Vergleich der Tarife für Physiotherapeuten

Tarife 1. Berufsjahr 2. Berufsjahr 4. Berufsjahr
TVöD-P 2024, Entgeltgruppe 5 2.718 Euro 2.950 Euro 3.020 Euro
AVR des Deutschen Caritasverbandes 2022, Entgeltgruppe 6b 3.122 Euro 3.215 Euro 3.308 Euro

Was passiert, wenn mein Betrieb keinen Tarifvertrag hat?

Viele physiotherapeutische Praxen sind nicht an tarifliche Vereinbarungen gebunden. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass das Gehalt geringer ausfällt – das muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Gesetzlicher Schutz vor Lohndumping

Gesetzlich ist geregelt, dass dein Gehalt in einem nicht tarifgebundenen Betrieb höchstens 20 Prozent unter dem tariflichen Durchschnitt liegen darf. Das bedeutet, dass dein Arbeitgeber dich nicht beliebig niedriger bezahlen darf als tariflich vergütete Physiotherapeuten in der gleichen Branche und im gleichen Bundesland.

Ohne Tarifbindung kann dein Verdienst individuell ausgehandelt werden, was dir in manchen Fällen sogar Vorteile bringen kann. Ein transparenter Austausch mit deinem Arbeitgeber über mögliche Gehaltsmodelle lohnt sich daher immer.

Was sind die Voraussetzungen für die Bewerbung als Physiotherapeut/in?

Es gibt keine gesetzlich festgelegten fachlichen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Physiotherapeuten. Viele Schulen legen jedoch eigene Anforderungen fest, die je nach Institution variieren können.

Neben den schulischen Kriterien spielen auch persönliche Eigenschaften eine wichtige Rolle. Da du in diesem Beruf Menschen bei ihrer Rehabilitation unterstützt, sind Einfühlungsvermögen, Geduld und ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse deiner Patienten essenziell.

Welchen Schulabschluss brauche ich für die Ausbildung?

In der Regel wird ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) bevorzugt.

Relevante Schulfächer

Einige Fächer aus der Schule können dir bei der Ausbildung und im späteren Beruf besonders nützlich sein:

  • Biologie: Kenntnisse über den menschlichen Körper – insbesondere aus dem Bereich Menschenkunde – erleichtern dir den Einstieg in die Anatomie.
  • Sport: Da du im Berufsalltag oft körperlich aktiv bist und Patienten bei Übungen unterstützt, ist eine gute körperliche Verfassung hilfreich.
  • Deutsch: Sowohl in der Kommunikation mit Patienten als auch bei der Dokumentation der Behandlungsergebnisse sind solide Deutschkenntnisse unerlässlich.
  • Latein: Begriffe wie „Columna vertebralis“ (Wirbelsäule) oder „manus“ (Hand) spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung. Auch wenn keine Vorkenntnisse erwartet werden, erleichtern sie das Lernen.

Mit einer Kombination aus schulischem Wissen und persönlichen Stärken bist du bestens auf die Ausbildung zum Physiotherapeuten vorbereitet.

Was verschafft mir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern?

Ein Praktikum, idealerweise im pflegerischen Bereich, verschafft dir einen klaren Vorteil bei deiner Bewerbung. Nachweise über solche Erfahrungen zeigen dein Engagement und Interesse am Beruf. Außerdem punktest du, wenn du in deiner Bewerbung auf dein Interesse an Sport und Bewegung eingehst – besonders, wenn du regelmäßig eine bestimmte Sportart ausübst.

Gibt es Besonderheiten bei der Bewerbung?

Die Bewerbung für die Ausbildung als Physiotherapeut erfolgt in der Regel per Post oder online. Einige Schulen verfügen jedoch über eigene Karriereportale, die du für deine Bewerbung nutzen musst. Da jede Schule individuelle Anforderungen stellt, solltest du dich direkt auf der jeweiligen Homepage informieren.

Zu den typischen Bewerbungsunterlagen gehören:

  • Anschreiben
  • Tabellarischer Lebenslauf (manchmal beglaubigt)
  • Zeugniskopien

Darüber hinaus verlangen viele Schulen zusätzliche Unterlagen, wie:

  • Ärztliches Attest
  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Geburtsurkunde
  • Nachweis eines bestehenden Impfschutzes
  • Anmeldebogen

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Manche Schulen verlangen ein Aufnahmeverfahren, das mehrere Monate vor dem Ausbildungsbeginn stattfindet. Eine frühzeitige Bewerbung ist daher wichtig.

Der Ablauf kann je nach Schule variieren, beinhaltet aber häufig:

  • Einstellungstests: Motorische Tests, wie akustische oder visuelle Abfragen, um deine Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung zu prüfen.
  • Vorstellungsgespräch: Ein abschließendes Gespräch, bei dem du die Möglichkeit hast, deine Motivation und Eignung zu präsentieren.

Eine gute Vorbereitung auf diese Tests und Gespräche kann dir dabei helfen, dich von anderen Bewerbern abzuheben und deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es?

Spezialisierung

Die Physiotherapie bietet zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, etwa durch eine Weiterbildung zum Fitness- und Wellnesstrainer, oder Seminare besuchen, die dein allgemeines Fachwissen erweitern, z. B. im Bereich Arbeitspsychologie. Solche Qualifikationen eröffnen dir nicht nur neue berufliche Perspektiven, sondern können dir auch bei der Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben und in Gehaltsverhandlungen Vorteile verschaffen.

Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung

Diese Aufstiegsfortbildung vermittelt dir Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung und Managementmethoden. Nach Abschluss bist du in der Lage, als Führungskraft gesundheitsfördernde Maßnahmen in Institutionen zu entwickeln und umzusetzen.

Selbstständigkeit

Auch der Weg in die Selbstständigkeit steht Physiotherapeuten offen. Mit einer eigenen Praxis kannst du eigenverantwortlich arbeiten. Dafür sind jedoch nicht nur ein stabiler Kundenstamm, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse notwendig, um die Buchhaltung und Organisation der Praxis professionell zu managen.

Wie sind die Zukunftsaussichten als Physiotherapeut/in?

Die Zukunftsaussichten für Physiotherapeuten sind hervorragend. Der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung führen dazu, dass der Bedarf an physiotherapeutischen Behandlungen weiter steigen wird. Physiotherapeuten werden auch in Zukunft vielfältige Möglichkeiten haben, sich beruflich zu entfalten und einen sicheren Arbeitsplatz zu finden.

Starte deine Karriere als Physiotherapeut/in in Deutschland!

Deutschland bietet Physiotherapeuten aus dem Ausland ausgezeichnete Perspektiven – sei es durch anerkannte Ausbildungswege, spannende Weiterbildungsmöglichkeiten oder sichere Arbeitsplätze. Wenn du mehr über die Chancen und Voraussetzungen erfahren möchtest, wie du als Physiotherapeut/in in Deutschland arbeiten kannst, unterstützen wir dich gerne.

Besuche unsere Webseite für weitere Informationen und erste Schritte: www.physiotherapeuten-ausland.de

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